Wichtig im August unsere Tipps für Sie
Der Sommer in diesem Jahr ist von heftige Unwettern geprägt. Es gab zwar einzelne Hitzetage, aber so richtig wollte der Sommer in diesem Jahr noch nicht durchstarten. Gewachsen sind viele Pflanzen gut, aber Sommerblumen, Kübelpflanzen und Rosen sehen oft erschöpft aus. Immer wieder hat der Regen ihre Blüten zerschlagen und den Dünger aus der Erde herausgespült.
Niemand mag das mal heiße, meist aber feucht-kalte Wechselwetter. Selbst Mücken & Co. halten sich auffallend zurück. Sie können jetzt die üblichen Vorkehrmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört – so schwer es Ihnen auch fallen mag – Spinnen und ihre Netze unberührt zu lassen. Die haben jetzt wichtige Aufgaben bei der Bekämpfung von Stechmücken und anderen Schadinsekten.
Auch die Schnecken haben sich nicht übermäßig vermehrt. Es genügt also die gefräßigen Nacktschnecken täglich einzusammeln und beim Umgraben nach den weißen Schneckeneiern zu suchen. Alle mit Pilzkrankheiten geschädigten Pflanzenteile – auch Äpfel und Birnen mit Fruchtschorf – müssen ständig entfernt und im Müll entsorgt werden. Achten Sie darauf, dass nirgends Fallobst und faulende Früchte herumliegen. Sie sind gefährliche Überträger für Schädlinge und Krankheiten.
Auch die Gartenböden haben unter dem Wetter gelitten. Durch Starkregen und Überschwemmungen werden die Oberflächen oft umgewühlt. Danach trocknet der Boden zu einer glatten Schicht, die steinhart werden kann. Diese Kruste lässt den nächsten Regen nicht mehr durch. Dadurch bekommen die Pflanzen kein Wasser, bei den nächsten starken Regenfällen bilden sich schnell neue Überschwemmungen. Daher sollte der Boden nach heftigen Regenfällen 2 bis 3 cm aufgehackt werden. Gut ist, wenn dann der Boden gleich gemulcht wird und mit einer dünnen Schicht z.B. aus Rasenschnitt bedeckt wird. Diese Schicht hält die Poren des Bodens besser offen und kann zudem die Verdunstung von Wasser in Trockenzeiten verhindern.
Man könnte die Sommerblumen, vor allem Petunien, Surfinia, Margeriten und Millionbells noch einmal leicht zurück schneiden und flüssig nach düngen. Bei etwas kühlerem Wetter erholen sie sich gut und blühen prächtig. Der Dünger muss übrigens jetzt schwach dosiert werden. Düngen Sie lieber öfters, sonst verbrennen die Wurzeln der Pflanzen.
Späte Stauden und die, die nach der ersten Blüte zurück geschnitten wurden, brauchen im August Düngernachschub. Auch Knollenbegonien, Dahlien, Rosen – besonders dauerblühende – und der Rasen müssen gedüngt werden. Wegen der Verbrennungsgefahr sollte die Düngung sehr vorsichtig – möglichst bei kühlem, feuchten Wetter erfolgen. Verwenden Sie Spezialdünger wie Rasen- oder Rosendünger oder greifen Sie auf mineralische Dünger zurück. Organische Dünger sind in dieser Jahreszeit ungeeignet, da sie zu langsam wirken.
Die Nähe des Herbstes zeigt sich daran, dass Kübelpflanzen ab Mitte August nicht mehr gedüngt werden. Sie bereiten sich auf die Überwinterung vor. Kamelien sollten sogar ab Anfang August keinen Dünger mehr erhalten und auch etwas trockener gestellt werden. Das fördert den Ansatz der Blütenknospen fürs nächste Jahr und steigert die Härte der einjährigen Triebe.
Wenn die Blumen kaum noch blühen und im August schon einzelne Gemüsebeete abgeerntet sind, wird es höchste Zeit den Boden zu verbessern. Beim Gemüseanbau hat sich das Kompostieren im Beet als besonders effektiv erwiesen: Erntereste daher nicht wegwerfen, sondern grob zerkleinern, mit angetrocknetem Rasenschnitt vermischen und zwischen den Gemüsereihen ausbringen. Die verrottenden Pflanzenreste liefern alle wichtigen Nährstoffe in idealer Zusammensetzung.
Auch die sogenannte Gründüngung gibt dem Boden die durch die Pflanzen entzogenen Nährstoffe wieder zurück, ohne den Umweg über die Kompostierung. Säen Sie jetzt die schöne Bienenweide (Phacelia) oder Lupinen, Klee, Sommerwicken und Senf. Die Pflanzen beschatten den Boden und schützen ihn vor Erosion. Ihre Wurzeln – am stärksten die des Senfs – lockern die Erde.
Die Blattmasse wird nach dem ersten Frost eingegraben und steigert den Humusgehalt des Bodens. Die Schmetterlingsblüher unter ihnen, Lupinen, Klee und Wicken leben in Symbiose mit Bakterien, die den Stickstoff aus der Luft sammeln und im Wurzelbereich einlagern. Verrotten die Pflanzen im Winter, geben die kleinen Wurzelknöllchen den wichtigen Stickstoff an die Erde ab.
Was bisher im traditionellen Komposthaufen an organischen Garten- und Küchenabfällen gesammelt wurde, sollte jetzt umgeschichtet werden. Das schon zersetzte Material kommt dann zur Verwendung nach oben, die frischen Stoffe nach unten, wo die Mikroorganismen und Bodenlebewesen gut geschützt ihre Arbeit fortsetzen können.
Der Rasen ist in diesem Jahr sehr strapaziert worden. Wir haben auf der Wiese gespielt, uns gesonnt. Kahlstellen sind aufgetreten, die man im August durch Nachsaat ausbessern kann. Auch Rasenneuanlage ist jetzt möglich. Sollte es noch heiß werden, darf der Rasen bei weitem nicht so kurz wie sonst geschnitten werden, damit die Halme sich gegenseitig schattieren können.
Wenn Ihr Rasen während Ihres Urlaubs aus der Form geraten ist, sollten Sie die Halme später nicht radikal zurückschneiden, sondern den Rasen im Abstand von mehreren Tagen schrittweise auf die optimale Schnitthöhe von 4-5 cm einkürzen.
Der Sommerschnitt für Hainbuchen– und Ligusterhecken ist fällig. Auch bei anderen Hecken kann der Schnitt, der eigentlich im Juni nötig gewesen wäre, nun nachgeholt werden. Wenn die Hecken im unteren Teil kaum noch Blätter haben, verpassen Sie ihnen eine Pyramidenform, unten breiter als oben. Dann bekommen die unteren Äste genug Sonnenlicht, um auszutreiben.
Mandelbäumchen, Zierkirschen und Zierpflaumen werden ausgelichtet. Bei blühfaulen Glyzinen kürzt man die diesjährigen Triebe bis auf wenige Blätter ein. Abgeblühte Stauden und Sommerblumen wie Stockrosen, Lavendel, Islandmohn, Mädchenauge, Spornblume, Kokardenblume, Steinkraut, Federnelken, Rittersporn, Schleier – und Hornkraut schneiden Sie kräftig zurück.
Wenn kleine Kinder im Haus sind, müssen Sie die giftigen, lockenden Früchte von Eisenhut, Pfaffenhütchen, Seidelbast, Tollkirsche, Liguster, Aronstab, Maiglöckchen und Schneeball unbedingt jetzt entfernen.
Bei Sauerkirschen empfiehlt es sich, alle abgeernteten Triebe bis ins junge Holz zurück zu schneiden. Die Schattenmorelle trägt vornehmlich an jungen Zweigen.
Süßkirschen werden oft sehr groß. Man kann nach der Ernte die Krone bis auf die Hälfte kürzen. Sind die Bäume schon alt, sollten Sie diesen Schnitt auf mehrere Jahre verteilen. Auch Beerenobststräucher müssen nach der Ernte ausgelichtet, dicht stehende, abschattende Äste entfernt werden. Abgetragene zweijährige Ruten von Himbeeren und Brombeeren schneidet man ebenerdig ab.
Die Frühkartoffeln, die ersten Bohnen, Erbsen, Zwiebeln und Möhren sind geerntet. Was man jetzt pflanzt und sät, kann man bis in den späten Herbst, manches sogar mitten im Winter ernten. Weit in die kalte Jahreszeit hinein bringen Brokkoli, Radicchio, Endivien, Winterportulak, Winterspinat, Porree, Rosenkohl, Grünkohl und Feldsalat die nötigen Vitamine.
Erdbeer-Jungpflanzen müssen bis Mitte des Monats im Boden sein, sonst ist ihr Ertrag im nächsten Jahr zu gering. Tomaten und Zucchini sollten Sie im August besonders kräftig düngen, Tomaten auch reichlich gießen. Was jetzt bei den Tomaten blüht, das reift bis zum Herbst nicht. Deshalb werden die Haupttriebe gekappt.
Sommerheiden in ihrer Vielfalt können gesetzt werden. Polsterstauden und Bodendecker dürfen Sie teilen und neu pflanzen. Prachtstauden, die nicht recht gedeihen, kann man noch umpflanzen für bessere Chancen im nächsten Jahr. Was in Beeten und Kübeln unansehnlich geworden ist, wird durch schöne Einjährige und Containerstauden ersetzt. Wenn Sie Clematis oder immergrüne Gehölze im August in die Erde bringen, werden sie noch vor dem Frost im Garten heimisch.
Der August ist Pflanzzeit für den zur Zeit so angesagten Zierlauch. Das gilt auch für einige ausgefallenere Zwiebel- und artverwandte Gewächse, etwa die traumhaften Madonnenlilien in Weiß oder Pastelltönen, die stattlichen Steppenkerzen und die bis zu 1m hohe Kaiserkrone (seit alters her als Wühlmausschreck bekannt). Eigenwillig die Schachbrettblume oder das Kiebitzei. Frühlingsboten wie Märzenbecher, Schneeglöckchen und Winterlinge sollten jetzt in die Erde kommen.