Wichtig im Dezember

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Die letzten Bäume haben ihr Laub verloren. Doch ein schöner Garten hat auch um diese Jahreszeit noch etwas zu bieten. Farbe in den winterlichen

Garten bringen nun die immergrünen Pflanzen und einige Winterblüher. Nach feiner Vanille duftet jetzt die Winterblüte (Chimonanthus). Unendlich zart

wirkt die Christrose, die meist kurz nach Weihnachten ihre Blüten öffnet. Aus dem Wintergrau leuchten die roten Äste des Sibirischen Hartriegels,

geheimnisvoll sieht die abblätternde Rinde der Schwarzbirke aus. Raureif und der erste Schnee verwandeln Bäume, Sträucher und hohe Gräser in eine

glitzernde Märchenwelt.

Neben einigen wichtigen Arbeiten, die noch zu erledigen sind, sollten Sie sich jetzt genügend Zeit zum Genießen der winterlichen Natur mit ihrer ganz

besonderen Atmosphäre nehmen.

Der Winter ist auch die ideale Zeit für Gartenplanung. Nicht nur, weil es draußen nicht viel zu tun gibt, sondern weil sich jetzt der Garten jetzt ganz nackt

zeigt. Keine Blätter, keine Blumen – jetzt zeigen sich die Lücken, jetzt sieht man deutlich, wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt.

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Ansonsten ist der Garten im Dezember ganz auf Winterruhe eingestellt. Die Stauden sind geschnitten, die Rosenstämmchen eingepackt, empfindliche

Pflanzen geschützt. Die Haltbarkeit des Winterschutzes überprüfen wir immer wieder, besonders an stürmischen Tagen.

Laubholzhecken werden jetzt zurück geschnitten, Baumkronen und verwilderte Ziersträucher ausgelichtet. Auch Obstbäume und -sträucher, Knöterich

und Wilden Wein sollten Sie noch schneiden, jedoch nicht bei Temperaturen unter -5°.

Außen liegende Wasserhähne sind innen abgesperrt und die Leitungen entleert. Ebenfalls müssen Sie Gießkannen und Wasserbehälter leer machen.

Wasserschläuche sollten Sie frostsicher verwahren und so aufhängen, dass sie keine Knicke bekommen.

Alle Gartenmöbel und Dekorationsgegenstände aus Holz gehören unter ein schützendes Dach. Leere Blumenkästen und Kübel, alle Plastikbehälter

werden gereinigt und an einem vor Frost geschützten Ort aufbewahrt. Säubern Sie Harke, Spaten usw., entfernen Sie den Rost und reiben Sie die Geräte

mit Öl getränkten Lappen ein. Der Rasenmäher kann eine Wartung der Messer, Zündkerzen, des Luftfilters und Ölstandes gut gebrauchen.

Wenn man sich nach den vielen Feiertagen genug ausgeruht hat, kann man im Garten wieder aktiv werden. Solange es nicht friert, kann man noch bauen,

den Garten umgestalten lassen.

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Verholzte Triebe, Baumstämme unterliegen bei starken Temperaturschwankungen einer regelrechten Zerreißprobe. Deshalb kann man sie bei tiefen

Temperaturen durch eine Umhüllung mit Schilfmatten oder Stoffen vor direkter Sonnenbestrahlung schützen.

Falls Frostrisse an den Stämmen der Bäume auftreten, sofort säubern und mit Wundmittel abdichten. Decken Sie die sonnenhungrigen Polsterstauden

locker mit Reisig ab, damit sie nicht zu früh austreiben.

Bei niedrigen Temperaturen sind nicht nur die Triebe empfindlicher Gehölze gefährdet, sondern auch die Wurzeln. Damit sie nicht mit der umgebenden

Erde durchfrieren, können Sie die so genannte Baumscheibe mit einer Schicht aus Laub oder anderen organischen Materialien abdecken.

Schwerer Schnee verursacht häufig Bruch, also den Schnee mit einer Stange von den Ästen abschütteln. Eine konisch nach oben zulaufende Hecke

reduziert die Schneelast.

Kalte Nässe führt leicht zu Fäulnis. Vorbeugend lassen sich Pflanzen, etwa alpine Stauden wie Enzian oder Edelweiß mit einem Vlieszelt oder

Plastikhauben schützen.

Die immergrünen Kübelpflanzen, die im Freien überwintern und auch neu gesetzte Gewächse haben häufig Durst. Gießen Sie an milden Tagen mit kaltem

Wasser. Die Überwinterungsquartiere der exotischen oder mediterranen Kübelpflanzen sollten Sie an frostfreien Tagen gut lüften und die Pflanzen mäßig

wässern.

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Wildtiere aus der Nachbarschaft kommen bei Nahrungsmangel herein. Die Eichhörnchen sind in den lichten Baumkronen im Winter leicht zu erkennen.

Am Futterhäuschen herrscht reger Flugverkehr.

Ebenso wichtig wie die Nahrung sind geschützte Schlafplätze. Vielen Tieren helfen Sie, wenn Sie jetzt leere, gut gereinigte Nistkästen aufhängen. In den

eiskalten Winternächten werden die von Meisen, Zaunkönigen, Fledermäusen, Schmetterlingen, Marienkäfern und Florfliegen als Zufluchtsort benutzt.

Vielleicht bringen Sie es über sich, einen kleinen Reisighaufen irgendwo im Garten liegen zu lassen. Viele Tiere ziehen sich jetzt zurück und brauchen

einen Platz, wo sie ungestört überwintern können.

Allerdings liegen unsere eifrigen Gartenhelfer wie etwa die Igel noch lange nicht alle im Winterschlaf. Vor allem die Weibchen und die im August

geborenen Jungtiere sind nachts noch unterwegs. Also nicht gleich aufnehmen und zur Igelstation bringen, wenn Ihnen ein Igel spätabends begegnet.

Bei einem Fischteich sollten Sie das Füttern ganz einstellen, wenn die Wassertemperatur unter 10° sinkt. Fische haben im Winter einen stark reduzierten

Stoffwechsel. Damit sie auch bei einer Eisdecke genügend Raum zum Leben besitzen, muss der Teich mindestens einen Meter tief sein. Verschaffen Sie

den Fischen genügend Sauerstoffzufuhr. Öffnungen in der Eisdecke z. B. durch Halme von Sumpfpflanzen sorgen für Belüftung. Zugefrorene Eisdecken

niemals aufschlagen, sondern mit heißem Wasser ein Loch ins Eis schmelzen oder Eisfreihalter einsetzen.

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Im Gemüsegarten tut sich noch einiges. Grünkohl und Wirsing vertragen auch tiefe Temperaturen, Rosenkohl, Poree erntet man besser vor starken

Frösten. An geschützten Stellen kann bei mildem Klima Feldsalat, Spinat, Poree, Winterportulak, Winterkresse und Rukola gepflückt werden.

Frostbeständige Kräuter wie Salbei, Schnittlauch, Bergbohnenkraut, Lavendel und Thymian liefern noch frisches Grün zum Würzen. Hauptsache sie

stehen geschützt und werden bei starkem Frost mit Tannengrün und Laub abgedeckt.

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Auch bei Minusgraden sind viele der kleinen Plagegeister aktiv. Die Pflanzen dagegen sind jetzt geschwächt. Vor dem ersten starken Frost sammeln

Wühlmäuse eifrig Wintervorräte. Ihre Gänge sind gut sichtbar. Fangen Sie die Tiere in Fallen oder vertreiben Sie sie mit Duft-Granulat. Verhindern Sie

Rindenfraß durch Kaninchen, indem Sie Drahthosen um die Stämme legen. Knospenfraß durch Vögel vermeiden Sie durch Schmierseife – Spritzungen

( 50g je 1l Wasser).

Kontrollieren Sie die Obstgehölze auf überwinternde Schädlinge (Eier, Puppen, Gespinstnester) und entsorgen sie. Achten Sie besonders auf den

Frostspanner und verhindern Sie mit Spezialmitteln die Befruchtung der flugunfähigen Weibchen. Sehen Sie die exotischen und mediterranen Pflanzen in

den Winterquartieren ständig auf Schädlinge durch.

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Die prachtvollen adventlichen Blüher wie Weihnachtssterne, Alpenveilchen, Azaleen, Amaryllis, Usambaraveilchen, Anthurien, Orchideen und wie sie alle

heißen, heben unsere Stimmung bei dem tristen Wintergrau. Wenn durch das ständige Heizen das Hygrometer auf 30% zu fallen droht, sorgen das Grün

der Pflanzen und die ständig feuchte Erde für ein gesundes Raumklima.

Grünpflanzen mit weichen Blättern und großer Blattoberfläche geben soviel Feuchtigkeit an die Luft ab, dass sich unsere Schleimhäute in Mund und Nase

wieder wohlfühlen. Allerdings sollten wir insgesamt die Luftfeuchtigkeit in den Räumen erhöhen, sprühen und Wasserschalen aufstellen.

Pflanzen halten auch die Raumluft sauber, indem sie mit ihren Blättern Staub und Feinpartikel, in geringen Mengen sogar Schadstoffe aus der Luft

herausfiltern. Der Staub auf den Blättern muss ab und zu entfernt werden. Wenn die Zimmerpflanzen auch keine Wunder vollbringen, sorgen sie doch für

eine Wohlfühl-Atmosphäre.