Wichtig im Februar unsere Tipps für Sie

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Der Winter war lange Zeit zu mild. Das hat die Natur und auch die Pflanzen im Garten durcheinander gebracht. Auch die Bienen sind schon zu früh

ausgeschwärmt und haben dabei aber nur wenige Pollen gefunden.

Die milden Temperaturen lassen die Pflanzen häufig viel zu früh austreiben. Einige Sträucher wie Erle, Haselnuss, Forsythie oder Schneeball setzen bei

milden Werten schon im Dezember erste Knospen an. Auch Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse treiben viel zu früh aus. Friert es dann noch mal,

sterben die jungen Triebe ab.

Die heimischen Pflanzen überleben diesen Schock, sie treiben im Frühjahr normalerweise ein zweites Mal aus. Allerdings fallen dann Wachstum und

Blüte etwas schwächer aus. Kommt dann im Frühjahr noch mal ein später Frost und bringt die Jungtriebe zum Einknicken, schwächt das die Pflanzen

erheblich. Ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten wäre danach deutlich geringer.

Viele Pflanzen wie Bäume brauchen Kälteimpulse, um auszutreiben. Wenn es zumindest einige Zeit um die Null Grad Celsius ist und dann eine Woche

Frühlingstemperaturen herrschen, erwachen die Pflanzen aus ihrer Winterruhe. Kommt anschließend die Kälte zurück, kann es zu Frostschäden

kommen. Auch Pfingstrosen, Waldmeister, Bärlauch, Schlüsselblume, Veilchen, Tulpen und Narzissen brauchen Kälte im Winter, um im nächsten

Frühling schöne Blüten zu bilden. Ist es im Winter lange Zeit mild, entwickeln sich die Blüten nicht so üppig.

Bei dem milden Wetter wachsen auch die Unkräuter. Man kann sich später viel Arbeit sparen, wenn man sie jetzt jätet.

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Der Winter ist noch nicht vorbei, es kann durchaus noch mal kalt werden. Vor allem die sogenannten ‚exotischen‘ Pflanzen, und dazu werden alle

Pflanzen mediterranen Ursprungs gezählt, sind frostgefährdet und bedürfen besonderen Schutzes.

An warmen und sonnigen Tagen sollten die Frostschutzmatten von empfindlichen Gewächsen auf dem Balkon und im Garten gelockert werden. Die

Pflanzen darunter lassen sich sonst durch die Wärme verführen und treiben vorzeitig aus.

Junge Bäume, vor allem Obstbäume vertragen den Wechsel von starker Sonneneinstrahlung und tiefen Nachttemperaturen nicht. Die Rinde platzt auf, in

den Wunden siedeln sich Krankheitserreger an. Schützen Sie deshalb die Rinde von gefährdeten Bäumen mit einem Kalk- oder Bio-Baumanstrich.

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Schneeglöckchen und Winterlinge sind die ersten Zwiebelblumen, die uns jetzt mit ihren Blüten erfreuen. Wer versäumt hat, im Herbst Zwiebeln zu

setzen, kann sie an frostfreien Tagen jetzt pflanzen. Die frühblühenden Zwiebelblumen sind jetzt eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere

hungrige Insekten.

Wenn keine starken Fröste mehr angesagt sind, können Sie die beliebten Frühlingsblüher Primeln, Stiefmütterchen… in die Erde bringen. Reinigen Sie

die leeren Schalen und Balkonkästen, füllen Sie sie mit frischer Einheitserde. Pflanzen Sie möglichst bei bedecktem Himmel und geben Sie etwas

Langzeitdünger hinzu.

Ohne Langzeitdünger müssen Sie nach drei Wochen dem Gießwasser Flüssigdünger zusetzen. Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, machen die

Frühlingsblüher dem Sommerschmuck Platz. Eine Erneuerung der Erde ist dann nicht nötig.

Frühbeete dürfen bepflanzt werden, Knoblauch und Dicke Bohnen – wenn es nicht zu kalt ist – ab Ende des Monats schon im Freiland verlegt werden. Bei

offenem Boden können Sie Gehölze setzen. Denken Sie daran, im Topf wachsende Winterblüher wie Schneeball oder Zaubernuss an sonnigen Tagen

gründlich zu wässern. Das gilt auch für Immergrüne wie Buchsbaum oder Rhododendron.

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Alte vertrocknete Triebe, verwelkte Samenstände von Stauden und Gräsern, im Herbst vergessene Einjährige – das alles muss jetzt weg. Immergrüne

Sträucher und Gewächse leiden gerade bei großer Kälte häufig unter Frostschäden. Deshalb sollte man sie jetzt gründlich auf abgestorbene und braun

verfärbte Blätter und Triebe untersuchen und all diese Pflanzenteile abschneiden.

Den Winter über sahen Gräser wie Lampenputzergras, Japangras, Pampas- und Federgras mit ihren Silhoutten toll aus. Jetzt – rechtzeitig vor dem

Neuaustrieb – werden sie fast bis zum Boden zurückgeschnitten. Sie treiben dann kräftig durch. Das Gleiche gilt für sommer- und spätblühende Sträucher

wie Schmetterlingsstrauch, Säckelblume oder Bartblume.

Der Februar ist der Monat des Gehölzschnitts. Sträucher und Bäume, die noch in Ruhe sind, lassen sich gut beurteilen. Aber gehen Sie mit Bedacht vor,

schneiden Sie nicht bei Temperaturen unter minus 5 Grad. Vermeiden Sie Radikalkuren, die Vögeln und anderen Gartenbewohnern Unterschlupf und

Verstecke nehmen.

Gehölze mit farbigen Rinden, z. B. der Sibirische Hartriegel mit seinen prachtvollen roten Ästen und der Hartriegel ‚Cornus Flaviramea‘ mit den

leuchtend gelben Zweigen sollten bis auf 5 bis 10 cm eingekürzt werden. Sie schlagen nach dem Schnitt problemlos wieder aus. Die neuen Triebe sind viel

farbintensiver als die mehrjährigen. Auch Bäume und Büsche mit farbigem Laub, etwa der Bunte Eschenahorn oder der rotlaubige Perückenstrauch sind

für einen kräftigen Rückschnitt dankbar. Umso prachtvoller und farbenfroher wird ihr Laub.

Hecken lassen sich jetzt gut verjüngen. Wenn sie zu groß geworden sind oder unten verkahlen, ist bis Ende Februar Zeit dafür. Nach dem 1. März dürfen

nur noch Formhecken geschnitten werden. Bäume, Hecken und Sträucher dürfen zum Schutz von Vögeln nur bis Ende Februar stark beschnitten werden.

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Tierliebe Gartenfreunde sollten jetzt spätestens bis Ende Februar Nistkästen anbringen, damit sich die Vögel noch an ihr neues Heim gewöhnen können.

Alte Nistkästen sollten Sie abnehmen und gründlich reinigen, bevor Sie sie wieder aufhängen. Benutzen Sie keine Insektensprays und chemischen

Reinigungsmittel. In einem naturnah gestalteten Garten werden die Nistkästen schnell von Höhlenbrütern wie Meisen oder Sperlingen genutzt werden.

Bringen Sie Nistkästen in einer Höhe von 1,5 bis fünf Metern an. Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite gerichtet sein, damit kein Regen eindringt.

Auch sollten Nistkästen nicht zur sehr der prallen Sonne ausgesetzt sein. Ideal ist eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten an einem halbschattigen

Platz.

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Gartenerfolg beginnt mit der Bodenverbesserung. Selbst gute Böden sind hin und wieder für eine Aufbaukur dankbar. Das Frühjahr ist die ideale Zeit

dafür. Unter den Mitteln zur Bodenverbesserung ist reifer Kompost die Nummer 1. Er lockert den Boden und reichert ihn mit Nährstoffen an. Ein neuer

Komposthaufen, eventuell ein Platz und Zeit sparender Schnellkomposter wären angebracht.

In einem Komposthaufen läuft im Prinzip der gleiche Recycling- Prozess ab wie in der Natur. Eine Vielzahl von Organismen verwandelt Grasschnitt,

Laub, Pflanzenteile, auch Teereste, Kaffeesatz, Eierschalen, Obst- und Gemüseabfälle in fruchtbaren Humus: Regenwürmer, Käfer, Asseln, Pilze,

Bakterien usw. zerkleinern und zersetzen das Material.

Wärme, Luft und Feuchtigkeit sind die Erfolgsfaktoren für guten Kompost. Wärme erzeugen die Mikroorganismen unter guten Bedingungen selbst. Luft

und Wasser müssen vom Gärtner richtig dosiert werden. Ist der Kompost zu nass, kommt es zu Sauerstoffmangel und Fäulnis. Ist er zu trocknen, sinkt

die Aktivität der Mikroorganismen.

Der Komposthaufen darf weder in der prallen Sonne noch im tiefen Schatten liegen. Optimal ist ein halbschattiger und windgeschützter Standort.

Gespritzte Zitrusfrüchte, Katzenstreu, Wurzelunkräuter wie Giersch, auch Unkrautsamen gehören nicht auf den Kompost. Reifer, gesunder Kompost

duftet wunderbar erdig.

Den fertigen Kompost bringen Sie jetzt auf den Beeten, unter Sträuchern und zwischen Stauden aus und arbeiten ihn flach ein. Auf Gemüsebeete kommt

eine 3 bis 5 cm dicke Kompostschicht. Sobald die Spitzen der Zwiebelblumen sichtbar sind, wird der Kompost mit Gesteinsmehl und organischem Dünger

angereichert. Danach – wenn nötig – kräftig gießen, um die Lebensprozesse in Gang zu bringen. Bei Neupflanzungen mischen Sie 1/3 Kompost in die

Aushuberde. Den Kompost für Ihre Gemüsebeete oder Ihr Frühbeet für die Aussaat sollten Sie Kompost vorher sieben – so ist es einfacher, gleichmäßige

Aussaatrillen zu ziehen. An frostfreien Tagen kann jetzt damit begonnen werden, den Kompost umzusetzen oder zu sieben.

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Für die überwinterten Sommerblühern nähert sich nun das Ende ihrer Ruhezeit. Manche sehen ganz schön mitgenommen aus. Mangel an Licht und

Nährstoffen, unregelmäßiges Gießen oder Krankheit haben ihnen zugesetzt. Lüften Sie die Winterquartiere häufig und halten Sie die Pflanzen kühl, damit

sie nicht zu früh austreiben.

Schneidet man Hochstämmmchen wie Wandelröschen, Strauchmargeriten oder auch Geranien und Fuchsien im zeitigen Frühjahr um etwa ein Drittel

zurück, wachsen sie später buschig. Alles, was an der Pflanzensubstanz krank oder vertrocknet ist, muss herausgeschnitten werden. Sind Sie sich nicht im

Klaren, ob ein Zweig noch lebt oder tot ist, ritzen Sie die Rinde leicht an. Ist die darunter liegende Schicht grünlich, lebt sie noch. Zeigt sie braune Farbe,

ist der Zweig vermutlich abgestorben.

Alle Zimmerpflanzen, die im nächsten Monat umgetopft werden sollen, benötigen nun Flüssigdünger ins Gießwasser. Sie kräftigen sich dadurch und

überstehen das strapaziöse Umtopfen besser als ohne zusätzliche Nährstoffe.