Wichtig im Juli unsere Tipps für Sie
Der letzte Sommer war geprägt von Hitzerekorden und Dürren samt Waldbränden. In diesem Jahr war in den meisten Regionen von Sommer noch nicht viel zu spüren, es ist eher kühl. Jetzt waren Unwetter vielerorts ein großes Thema. Aber vielleicht kommt ja noch ein schöner Sommer!
Juli heißt auch Abschied nehmen von der ersten üppigen Blütenpracht. Die Rosen verblühen. Prächtige Stauden bilden Samenstände. Wenn Surfinias, Wandelröschen, Margeriten, Polarsterne…. stark in der Blüte nachlassen und Samen ansetzen, ist es Zeit für einen kräftigen Rückschnitt. Die Pflanzen verlieren sonst zu viel Kraft.
Die wetterfesten Balkonpflanzen etwa die Geranien haben den wechselhaften Sommeranfang genossen und blühen prächtig. Man kommt mit dem Ausknipsen der verwelkten Blüten in aller Ruhe nach. Stauden, die zum zweiten Mal blühen sollen, wie Rittersporn, Eisenhut, Salbei, Katzenminze und Frauenmantel kürzen Sie stark ein und düngen nach.
Die Rosen werden nun nach der ersten Blüte zurück geschnitten und mit mineralischem Langzeitdünger versorgt, den man leicht einharkt. Danach kräftig gießen. So wird die Bildung neuer Blüten und Triebe angeregt. Zu einem späteren Zeitpunkt dürfen Stickstoffdünger nicht mehr ausgebracht werden, sonst reift das Holz bis zum Beginn der Frostperiode ungenügend aus.
Die Triebe des Blauregens schießen nach der Blüte kräftig in die Länge. Um die Kraft in die Anlage einer Nachblüte zu lenken, kürzt man die Neutriebe um zwei Drittel ein.
Wenn Sie jetzt Ziergehölze wie Lavendelheide, Pfeifenstrauch, Schneeball, Weigelie nach der Blüte auslichten, entfernen Sie gründlich abgestorbenes und von Schädlingen befallenes Holz. Beim Flieder schneiden Sie die welken Rispen ab, um den Blütenansatz fürs Folgejahr zu stärken.
Die Seerosen im Teich haben sich stark vermehrt, Sie können sie jetzt auslichten. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen im und auch am Rande des Teichs nicht wuchern. Unerwünschte Triebe von Rohrkolben, Simsen und Sumpfschwertlilien entfernen Sie mit der Teleskopschere und fischen das Schnittgut ab.
Stehen bei den Obstbäumen Äste und Laub sehr dicht, wird es im Juli Zeit für den Sommerschnitt. Überzählige Äste, vor allem solche, die keine Früchte tragen, werden entfernt. So erhalten die reifenden Früchte wieder das wichtige Sonnenlicht. Die Schnittwunden heilen jetzt besonders gut.
Pflanzen, die sich bisher schlecht entwickelt haben, müssen im Juli ersetzt werden, damit die Neuen im Sommer noch eine Chance haben. Pflanzzeit ist jetzt für herbstblühende Zwiebelblumen wie Herbstzeitlose und Herbstkrokusse, Saatzeit für die Zweijahrespflanzen, vor allem die Stockrosen.
Die Ernte ist von Obst und Gemüse im vollen Gange. Erdbeeren, Frühäpfel, Stachelbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren müssen jetzt regelmäßig gepflückt werden. Salate, Buschbohnen, Kohlrabi, Möhren und Radieschen bereichern unseren Speiseplan. Kräuter wie Thymian, Oregano und Salbei können Sie nun auch trocknen. Warten Sie mit der Ernte, bis es einige Tage niederschlagsfrei und warm war, dann enthalten die Gewürze mehr Aroma. Schneiden Sie die Kräuter am Morgen, wenn der Tau gerade abgetrocknet ist. Binden Sie die Stängel zu schmalen Bündeln und hängen sie in einem dunklen, warmen Ort zum Trocknen auf.
Rhabarber jetzt nicht mehr ernten, aber reichlich gießen und düngen. Tomaten und Gurken brauchen viel Wasser. Am Ende des Monats ist die beste Zeit, um Erdbeeren zu setzen. Damit Beerensträucher, die dicht unter der Oberfläche wurzeln, bei einer Hitzeperiode nicht unter Wassermangel leiden, sollte der Boden über den Wurzeln jetzt mit Rasenschnitt oder Brennnesselblättern gemulcht werden.
Feucht-warmes Wetter begünstigt eine Reihe von Schädlingen im Garten. Pilzkrankheiten wie Apfelschorf, Birnengitterrost, Monilia Spitzendürre, die Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Johannisbeersäulenrost, Amerikanischer Stachelbeermehltau, Grauschimmel an Erdbeeren, Mehltau in jeder Form an Rosen treten auf.
Dann ist äußerste Hygiene gefragt. Wer mit einer Gartenschere eine von Mehltau befallene Rose abschneidet, muss erst das Werkzeug mit Alkohol reinigen, bevor er die nächste Rose kürzt. Hat die Spitzendürre die Kirschen befallen, heißt es spritzen und die vertrockneten Triebe und Blüten 15 cm bis ins gesunde Holz entfernen und gründlich entsorgen.
Achten Sie besonders auf Schädlinge, die durch den Regen begünstigt werden, allen voran die Schnecken. Noch ist nicht allzu viel von ihnen zu bemerken, doch sie werden sich bei feuchter Witterung selbstverständlich vermehren. Spätestens wenn von dem neu gesetzten Salat nur noch ein paar Stielchen stehen, sieht mancher Gartenliebhaber beim Anblick von Schnecken rot.
Doch Vorsicht, Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Außerdem erfüllen sie viele positive Aufgaben im Garten. Schnecken fressen welke, schwächliche, faulende Pflanzen, ebenso tote Kleintiere und verhindern so das Entstehen von Krankheiten. Vor allem die Gehäuseschnecken erweisen sich als nützlich und sollten, wenn sie nicht in zu großen Mengen auftreten, nicht getötet werden. Sie sind sogar die natürlichen Feinde der eigentlichen unangenehmen Schnecken, der großen braunen Nacktschnecken.
Um gegen Schädlinge und Blattkrankheiten vorzugehen, genügt es vielfach, für bessere Bodenverhältnisse zu sorgen. Oft reicht es, zu gießen, zu hacken, zu düngen und die Schädlinge verschwinden wie von Zauberhand. Starke Pflanzen wachsen Läusen und Schnecken davon, widerstehen auch Pilzkrankheiten besser. Ein kräftiges Pflanzengewebe kann nicht leicht von Pilzen und Viren durchdrungen werden.
Außerdem muss man das ökologische Gleichgewicht im Garten stärken. Amseln, Drosseln, Elstern, Stare, Frösche, Kröten, Eidechsen, Igel, Hühner, Enten, Glühwürmchen, Hundertfüßler und Weberknechte gehen gern auf Schneckenjagd. Jeder Gartenliebhaber sollte wenigstens einigen dieser Tiere einen Lebensraum im Garten geben. Er kann auch stark gefährdete Pflanzen wie Funkien, Rittersporn, Salat… mit geruchsintensiven Pflanzen wie Beinwell, Bohnenkraut, Knoblauch, Oregano, Rosmarin, Pfefferminz, Zitronenmelisse… umgeben und so vor Schnecken schützen.
Notfalls stellt man die Bepflanzung auf Gewächse um, die von Schnecken gemieden werden. Dazu gehören u.a. Akeleien, Alchemilla, Christrosen, Cosmea, Felberich, Geißbart, Gräser, Herbstastern, Immergrün, Nelken, Pfingstrosen, Phlox, Schaumblüte, Sonnenbraut, Storchschnabel, Thymian und Wolfsmilch.
Außerdem sollte man ständig auf Schneckensuche gehen, die Schnecken in ihren Verstecken unter lockeren Steinen und Tontöpfen aufspüren, beim Umgraben auf die weißlichen, durchscheinenden Eigelege achten und sie mit heißem Wasser vernichten.
Man kann Schneckenzäune um besonders gefährdete Beete ziehen. Auch Buchsbaumeinfassungen sind hilfreich, ebenso Schneckenfallen mit Weizenbier oder süßem Wein. Wer zu Schneckenkorn greift, sollte darauf achten, dass er ein umweltverträgliches Produkt einsetzt.
Im Garten ist es jetzt besonders schön. Doch was tun, wenn uns trotzdem das Fernweh packt? Unmöglich gerade jetzt wegzufahren! Oder vielleicht doch? Naturgärtner sind im Vorteil: Je naturnäher Sie Ihren Garten gestaltet haben, je weniger Sie ihn mit Wasser und Dünger verwöhnen, desto leichter übersteht er Zeiten ohne Pflege.
So bereiten Sie den Garten auf Ihre Abwesenheit vor:
Düngen Sie vor der Reise nur noch wenig.
Wässern Sie die Beete nochmals kräftig und hacken Sie die Erde locker auf.
Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder eine Decke aus Stroh halten die Krume feucht.
Entfernen Sie gründlich Wildkräuter aus den Beeten.
Verzögern Sie die Ernte von Zucchini, Tomaten und Gurken, indem Sie die Blüten ausbrechen.
Laden Sie Ihre Nachbarn ein, nach dem Obst zu schauen und sich zu bedienen.
Fragen Sie Ihre Freunde, ob sie während der Zeit Ihren Garten gießen. Oder lassen Sie sich ein intelligentes Bewässerungssystem installieren. Bewässerungssysteme nehmen Ihnen das Gießen – nicht nur im Urlaub – ab, sondern arbeiten oft auch genauer und helfen Wasser sparen.