Wichtig im Juni unsere Tipps für Sie

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„Der Juni kam. Lind weht die Luft. Geschoren ist der Rasen. Ein wonnevoller Rosenduft dringt tief in alle Nasen.“

So sah Wilhelm Busch den Garten im Juni. Und wirklich, nach dem arbeitsreichen Frühling bringen nun die Sommermonate die genussreiche Verschnaufpause. Schließlich ist der Garten auch dazu da, um darin zu chillen, zu spielen und zu genießen.

Und trotzdem: Die Arbeit ruft!
Die Pflanzen wollen jetzt etwas Schönheitspflege. Die Rosenblüte beginnt, Kübelpflanzen und Kräuter legen richtig los. Viele Pflanzen, besonders junge Gehölze und Stauden ebenso Gemüsepflanzen müssen ständig umhegt und bei Trockenheit rechtzeitig gewässert werden. Ihr Wurzelwerk ist nämlich noch schwach. Auch Kletterpflanzen an trockenen, sonnigen Wänden brauchen viel Wasser.

Dabei sollte man stets eine Fingerprobe in der Erde machen. Manchmal hat man das Gefühl, es habe viel geregnet und dann stellt man fest, es muss doch gegossen werden. Umgekehrt besteht vor allem bei schweren Lehmböden die Gefahr, die Pflanzen tot zu gießen und Staunässe zu bilden.

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Zu den wichtigsten Gartenarbeiten im Juni gehört auf jeden Fall die Ernte. Viele Gemüsesorten, darunter Erbsen, Möhren und verschiedene Kohlsorten sind jetzt reif. Geerntet werden können schon die Frühkartoffeln. Für die leichte Sommerküche können auch Salate wie der Eisbergsalat frisch vom Feld gepflückt werden. Im Gewächshaus sind auch Tomaten und Paprika bereit zum Naschen. Erdbeeren und Heidelbeeren kann man ernten, ebenso die ersten leckeren Süßkirschen. Am Monatsende folgen die frühen Himbeeren, Johannis- und Stachelbeeren.

Im Juni ist der Aussaatkalender gut gefüllt: Pak Choi, Spinat, Mangold, Fenchel, Rote Beete und einige Blumenkohlsorten können jetzt gesät werden. Wer noch keine Radieschen, Möhren oder Salat gesät hat, kann dies im Juni ebenfalls nachholen. Auch für Folgekulturen nach der ersten Ernte ist bei diesen Sorten noch Zeit. Für aromatischen Genuss sorgt die Aussaat verschiedener Kräuter wie Dill, Petersilie oder Winterkresse . Damit Sie auch in den kommenden Wochen frischen, erntereifen Salat pflücken können, sollten Sie laufend neue Jungpflanzen nachziehen.

Bei den Tomaten bilden sich in den Blattachseln sogenannte Geiztriebe. Sie beanspruchen viel Raum, sind instabil, die höhere Blattmasse geht auf Kosten der Fruchtqualität. Daher müssen die Geiztriebe regelmäßig ausgebrochen werden. Beim Paprika kneift man die ‚Königsknospe‘ an der Spitze des Mitteltriebes ab. So verzweigt sich die Pflanze besser. Nach dem 21. Juni sollten Sie Rhabarber nicht mehr ernten.

Möchten Sie Kräuter wie Rosmarin oder Oregano ernten, um sie zu trocknen, sollten Sie dies vor der Blüte tun. Denn vor Beginn der Blüte fällt die Konzentration an Inhaltsstoffen am höchsten aus und verleiht den Kräutern ein stärkeres Aroma.

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Besser als der Einsatz von Spritzmitteln ist das Gärtnern mit sogenannten Nützlingen. Geben Sie mit Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, mit Schlupfwinkeln für Insekten, Eidechsen und Igel, mit Nützlings schonenden Pflanzenschutzmitteln Ihren natürlichen Pflanzenschützern im Garten eine Chance.

Auch unter Pflanzen gibt es eine gute Nachbarschaftshilfe. So halten Bohnen und Bohnenkraut, Erdbeeren und Knoblauch bzw. Zwiebeln, Kohl und Tomaten, Möhren, Lauch und Zwiebeln sich gegenseitig gesund. Den Wurzelausscheidungen von Ringelblumen und Tagetes wird ein positiver Effekt auf ein gesundes Bodenleben nachgesagt. Kapuzinerkresse zieht die Läuse von anderen Pflanzen ab.

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Jetzt müssen wir besonders die schwachen Pflanzen vor Schäden bewahren. Je nach Witterung treten unterschiedliche Probleme auf: Blattläuse und Spinnmilben lieben Trockenheit und Wärme. Bei großer Luftfeuchtigkeit ist mit vielen Schnecken und Pilzkrankheiten, etwa Mehltau in jeder Form zu rechnen.

Der Falsche Mehltau zeigt sich bei Rosen mit bräunlich-rötlich bis violetten Flecken auf der Blattoberseite, auf der Unterseite entdeckt man ab und zu gräulichen Schimmel. Die Blätter vertrocknen und fallen ab. Sie müssen sorgfältig entfernt und entsorgt werden. Kali betont und nicht übermäßig mit Stickstoff düngen, gegebenenfalls Rosen – Pilzschutzmittel einsetzen.

Besonders Kübelpflanzen werden häufig von Schädlingen heimgesucht. Schildläuse saugen bevorzugt an Oleander. Sie verraten sich durch einen klebrigen Belag und braune Höckerchen auf Blättern und Trieben. Schmierseifenlösung oder Spritzen mit Paraffinöl sind bewährte Hilfsmittel. Aber auch alle anderen Pflanzen sollten jetzt ständig inspiziert werden. Größere Schadtiere wie Raupen und Schnecken können Sie einsammeln. Bei stärkerem Befall muss allerdings gespritzt bzw. umweltverträgliches Schneckenkorn gestreut werden. Empfehlenswert  ist ein Wirkstoff, der auch im Bioanbau zugelassen ist, nämlich Eisen-Phosphat.

Auch mit Fallen, Netzen, Zäunen, Leim lassen sich manche Schädlingsinvasionen abwehren. Farblockstoffe wie Gelbtafeln locken Fruchtfliegen, Weiße Fliegen, Minierfliegen und Trauermücken an. Sexuallockstoffe verwirren die Männchen der Baumschädlinge so sehr, dass sie die Weibchen zur Paarung nicht finden können. Leimringe werden gegen Raupen, Fanggürtel gegen Obstmaden, Netze gegen Gemüsefliegen, Vogelscheuchen und Aluminiumstreifen gegen Vögel eingesetzt. Ein Schneckenzaun empfiehlt sich für Anzucht- und Jungpflanzenbeete.

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Im Juni wächst der Rasen am stärksten. Gleichzeitig steigt der Nährstoffbedarf, am besten verwenden Sie nach dem Rasenmähen einen Langzeitdünger. Eigentlich muss der Rasen jetzt wöchentlich geschnitten werden, am besten bei bewölktem Wetter. Je wärmer und trockener es ist, desto länger sollte man die Halme lassen. Der frische Rasenschnitt darf nicht gleich in den Kompost. Er enthält viel Stickstoff. Zusammen mit dem ebenfalls eingelagerten Wasser kann es sonst im Kompost zu so hohen Temperaturen kommen, dass die Mikroorganismen absterben. Verwenden Sie das Schnittgut besser zum Mulchen. Sie unterdrücken damit Unkraut auf den Beeten und brauchen seltener zu gießen.

Stark verdichtete oder gar vermooste Stellen sind für jeden Rasenfreund ein Ärgernis, vor allem wenn er im Frühjahr schon einmal durch Vertikutieren den Filz aus dem Rasen entfernt hatte. Da hilft es nur, den Rasen noch zusätzlich zu durchlüften, d.h. mit höhenverstellbaren Metallzinken zu aerifizieren. So werden Blätter, Moos, Klee und Flechten aus dem Rasen entfernt, ohne die empfindlichen Graswurzeln zu zerschneiden. Enthält der Rasen nur wenige Unkräuter, kann man sie einfach ausstechen. Bei starker Verunkrautung sollte ein Rasen Unkrautvernichter, eventuell kombiniert mit einem Rasendünger eingesetzt werden.

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Manche Pflanze wächst jetzt vielleicht nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Sie wird zu hoch, ist blühfaul, hat viel zu kleine Blüten… Da hilft nur eins: zur Gartenschere greifen! Um unregelmäßig und dünn wachsende Pflanzen wenigstens ein bisschen in Form zu bringen, bedient man sich eines Tricks: die Triebspitze wird gekappt. So werden aufsteigende Pflanzensäfte in darunter liegende schlafende Augen geleitet. Dort treiben dann neue Zweige aus, meist mehrere, die nicht so aufschießen.

Gehölze, die an Schnitt gewöhnt sind, wie Eiben, Buchsbaum oder Liguster können auf diese Weise sogar in Formen gebracht werden, die eigentlich nicht in ihrer Natur liegen, wie etwa Kugeln, Kegel oder phantasievolle Skulpturen. Ende des Monats nach dem ersten Wachstumsschub sollten Sie die Konturen der Formgehölze nachschneiden.

Damit Rosmarin und Lavendel gut in Form bleiben, sollte man sie im Juni einmal zurechtstutzen. Dabei werden dabei die Triebspitzen nach der Blüte eingekürzt, damit die Pflanze nicht von unten verkahlt.

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Laubhecken sind nur blickdicht, wenn sie regelmäßig Mitte Juni geschnitten werden. Aber Vorsicht, dass Sie brütende Vögel nicht stören. Suchen Sie vor dem Schnitt erst einmal die Hecke ab. Die Hecke sollte oben schmaler als unten sein. Dann gelangt auch an die unteren Zweige genügend Licht, sie verkahlen nicht. Außerdem wirkt die Hecke insgesamt weniger wuchtig.

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Obstbäume, vor allem Steinobstbäume werden jetzt in der Wachstumszeit ausgelichtet und formiert. Die Schnittwunden heilen dann schnell und gefürchtete Krankheiten wie Gummifluss oder Monilia Spitzendürre stellen sich weit weniger ein. Verpilzte Triebe und Früchte, besonders mit Mehltau und Schorf infizierte, müssen sofort entfernt und vernichtet werden.

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Ein Rückschnitt regt nicht nur buschiges Wachstum an. Viele Stauden wie Rittersporn, Lupinen, Glockenblumen, Iberis legen noch einmal richtig los, wenn sie nach der ersten Blüte auf eine Handbreit über dem Boden gekürzt und später die Blüten regelmäßig vor der Fruchtbildung entfernt werden. Hochgewachsene Sommerblumen und Stauden schützt man mit Stäben vor heftigem Wind und Regen.

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Die meisten modernen Rosen blühen den ganzen Sommer über, vorausgesetzt, sie werden fachmännisch geschnitten. Wenn der erste Flor im Juni verwelkt ist, entfernt man mit der Blüte noch zwei voll entwickelte Fiederblätter. Man schneidet den Stiel mit scharfer Schere etwa einen halben Zentimeter über einem nach außen stehenden Fiederblatt schräg ab. Neue Triebe entstehen und damit neue Knospen. Kletterrosen bilden blütenreiche Seitentriebe und blühen auch im unteren Bereich, wenn Sie die Triebe schräg oder besser noch waagrecht führen. Außerdem sollten öfter blühende Rosensorten Ende Juni noch ein letztes Mal gedüngt werden, damit sie ihre Blüte in voller Pracht präsentieren können.

wi11 Wichtig im Juni

Manchmal wird das Wasser grün. Ursache: Zu hoher Nährstoffgehalt des Wassers lässt die Grünalgen stark wachsen. Abhilfe: Einsetzen von Unterwasser- und Schwimmpflanzen. Sie klären das Wasser langsam wieder und filtern durch ihren natürlichen Stoffwechsel die Nährstoffe heraus. Dabei lassen sie die Grünalgen regelrecht verhungern.
Schwarzes Wasser: Zuviel Faulschlamm am Teichgrund. Abhilfe: Teich in mehreren Etappen neu füllen und vorher den Schlamm beseitigen.
Braunes Wasser: Aufgewirbelter Teichboden durch Fische, die im Boden wühlen. Abhilfe: Die Zahl der Bodenwühler reduzieren.
Der Einsatz von Pumpen und Reinigungsfiltern sorgt für dauerhaft klares Wasser. Durch die Pumpe wird das Wasser angesaugt und dann biologisch-mechanisch gereinigt.