Wichtig im September unsere Tipps für Sie
Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir in diesem Sommer viel Zeit im Garten verbringen. Den Pflanzen haben allerdings die Hitze und
Trockenheit sehr zu schaffen gemacht, manche müssen wir ersetzen.
Der September ist eine schöne Zeit im Garten. Wenig Arbeit, viel Zeit, den Garten zu genießen. Die Sommerarbeiten sind vorbei und das
Großreinemachen vor dem Winter hat noch nicht begonnen.
Der Rasen hat in diesem Sommer unter der Hitze und der Trockenheit sehr gelitten. Die Wiesen sehen oft ganz gelb oder braun aus, es ist nicht mehr viel
zu sehen von dem frischen, satten Grün, das wir so lieben. Warum jetzt nicht einfach den Rasen grün färben? Ein bisschen Farbe drauf sprühen und alles
ist wieder schön. Das klingt vielleicht erst mal wie ein schlechter Witz, ist aber Realität.
Die Idee stammt aus den USA, aber auch europäische Hersteller bieten inzwischen Rasenfarben an. Die Rezepturen sind streng geheim, laut
Herstellerangaben sollen die Farben unbedenklich für Mensch, Tier und Natur sein. Sie werden aufgesprüht und halten bis zu 3 Monate, sind wasserfest
und waschen sich raus wie Haarcolorationen. Mit solchen Farben lassen sich auch braun gewordene Hecken behandeln.
Auch wenn man den Rasen nicht färben möchte: Anfang September ist der ideale Zeitpunkt, um den strapazierten Rasen etwas zu verwöhnen. An einigen
Stellen hat der Rasen Lücken bekommen. Die lassen sich mit einer speziellen, schnell keimenden Rasennachsaat wieder beheben. Der noch warme Boden
schafft gute Keimbedingungen. Man kann jetzt auch Trockenrasen sähen. Das sind spezielle Mischungen von Gräsern, die weniger Wasser brauchen und
besser mit Trockenheit zurechtkommen. Mit diesen Mischungen lassen sich neue Rasenflächen anlegen, aber auch vorhandene ausbessern.
Bevor Sie mit dem Lückenaufbessern beginnen, ist der Rest des grünen Teppichs dankbar für eine Belüftung. Also erst eine Runde mähen und dann den
Wurzelfilz mit dem Vertikutierer lockern. Dann gönnen Sie dem Rasen noch eine Portion Herbstdünger. An den schütteren Stellen wird nun noch der
Boden aufgelockert, eventuell etwas frische Erde aufgetragen und die Rasensaat eingebracht. Anschließend den gesamten Rasen sanft aber gründlich mit
dem Sprenger beregnen, damit die Nachsaat keimt und auch der Rasendünger rasch Wirkung zeigen kann. Übrigens: Im September kann man auch noch
prima einen Rasen ganz neu anlegen.
Jetzt können wir den Garten und Balkon noch einmal liebevoll herzurichten. Die Sommerblumen sind schon ganz erschöpft. Herbstschönheiten wie
Chrysanthemen, Herbstenzian, Sedum, Gräser, Stiefmütterchen, Callunen, Erika… warten auf ihren Einsatz.
Jetzt ist auch die beste Zeit für Veränderungen. In diesen schwierigen Zeiten bekommt der Garten eine immer größere Bedeutung, da lohnt es sich zu
investieren. Alle baulichen Maßnahmen können jetzt erfolgen.
So manche Pflanze ist im Sommer vertrocknet und muss ersetzt werden. Der Herbstanfang ist die beste Pflanzzeit für die meisten Bäume, Sträucher,
Hecken und Stauden. So haben die Gewächse genügend Zeit, vor dem Frost richtig anzuwachsen. Ziergräser, Anemonen, empfindliche Obstgehölze wie
Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Kiwi und Wein setzt man allerdings besser im Frühjahr.
Nach dem Blattfall werden auch große Gehölze umgesetzt, z. B. solche, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind und nun zu eng stehen.
Heben Sie die Pflanzlöcher immer großzügig aus. Verbessern Sie den Aushub reichlich mit reifer Komposterde und etwas organischem Dünger, um den
Pflanzen einen guten Start zu ermöglichen. Da die Winter oft sehr nass sind, müssen Sie von vornherein für einen guten Abzug des Wassers sorgen.
Die Rosen erhalten Anfang September Kalium haltigen, sogenannten Reifedünger. Eine Gabe von etwa 15 g Kalidünger pro Rose lässt die Triebe ausreifen
und macht sie widerstandsfähig gegen Frost.
In den Beeten werden die verblühten Stauden zurückgeschnitten, damit die Herbststars besser zur Geltung kommen. Allerdings sollte man den Pflanzen
Zeit lassen, sie müssen erst die Nährstoffe aus den Blättern abziehen und für das nächste Jahr im Wurzelstock speichern. Interessante Fruchtstände
bleiben natürlich stehen. Die Stars des Herbstes etwa die Dahlien blühen um so prächtiger bis zum ersten Frost, wenn sie regelmäßig ausgeputzt werden
und keinerlei Samen bilden können.
Um die Blühkraft der Stauden zu erhalten, müssen die meisten von ihnen alle drei bis vier Jahre umgesetzt werden. Man nimmt die dichten Horste der
verblühten Sommerstauden wie Rittersporn, Mädchenauge und Sommersalbei mit der Grabegabel heraus und teilt sie mit dem Spaten. Gut bewurzelte
Stücke pflanzt man an vorbereiteten Plätzen wieder ein.
Kurzlebige Stauden wie Kokardenblume, Ochsenzunge , Gelbe Gauklerblume und Sonnenbraut halten länger durch, wenn man die Stängel jetzt bodennah
abschneidet. Mit dem Versetzen der Herbststauden und der blühenden Ziergräser wartet man bis nach dem Flor.
Im Obstgarten schneidet man die abgetragenen Himbeer-Ruten handbreit über dem Boden ab und lässt von dem zahlreichen Nachwuchs nur 12 bis 15
kräftige Ruten pro Meter stehen. Halbsträucher mit sommerlichem Höhepunkt wie Heiligenkraut, Küchensalbei und Lavendel werden kräftig
zurückgeschnitten, damit sie ihre kompakte Form behalten. Frühlingsstauden, etwa Blaukissen oder Gänsekresse dürfen allerdings nicht mehr mit der
Schere bearbeitet werden, weil ihre Triebspitzen bereits die Blütenanlagen für die neue Saison enthalten.
Die Bäume im Garten muss man jetzt gut beobachten. Sie haben alle unter der Trockenheit gelitten. Wenn es im Herbst windiger wird, ist vermehrt mit
Astschäden, umfallenden und entwurzelten Bäumen zu rechnen.
Ab September ist Pflanzzeit für alle Frühjahrsblüher unter den Blumenzwiebeln. Besorgen Sie sich rechtzeitig Ihre Favoriten und achten Sie beim Kauf
auf Qualität: suchen Sie nur große, pralle Zwiebeln ohne Narben und Faulstellen aus, die nicht vertrocknet sind.
Wählen Sie die Blumenzwiebeln so, dass vom Februar bis Mai immer etwas blüht: im Februar sollten es die vorwitzigen Winterlinge sein, Ende März
stehen die Krokusse in voller Blüte. Narzissen und Osterglocken entzünden im April ein wahres Blütenfeuerwerk. Im Mai versammeln sich die Tulpen in
allen Farben und Formen zu einem berauschenden Finale.
Berücksichtigen Sie die unterschiedlichen Standortwünsche der Zwiebelgewächse: Narzissen, Hyazinthen, Kaiserkronen für die nährstoffreiche
Blumenrabatte, Wildtulpen, Schwertlilien und Traubenhyazinthen für den sonnig-trockenen Steingarten und Winterlinge, Blausternchen und Anemonen
für schattige Ecken.
Machen Sie mit beim natürlichen Recycling – Prozess nach dem Vorbild der Natur! Wenn Sie bedenken, was in den nächsten Wochen an Gartenabfällen,
an Laub zusammenkommt, sollten Sie – falls nicht schon vorhanden – über einen neuen Komposthaufen, eventuell einen Schnellkomposter nachdenken.
Kompost ist der umweltschonende, preiswerte und beste Dünger für den Gartenboden.
Dabei entscheidet der Standort über das Gelingen des Komposts. Nicht in der prallen Sonne, auch nicht im zugigen Schatten, sondern geschützt im
warmen Halbschatten entsteht guter Kompost. Gemüsereste, Verwelktes von gesunden Stauden, klein gehäckselter Sträucherschnitt gehören hinein.
Ebenso Küchenabfälle wie Obstschalen, Kaffeesatz und Tee. Nicht auf den Kompost dürfen Stängel von kranken Pflanzen, Unkrautsamen, Knochen,
Fleisch-, Fisch- und Käsereste sowie Zitrusfrüchte.
Rasenschnitt wird mit holzigen Abfällen und Laub im Verhältnis 1:2 vermischt. Haben Sie nur zerkleinerte Zweige und Laub, reichern Sie das Gemenge
mit Horn- und Knochenmehl an. Kompostbeschleuniger bringt die Verrottung schnell in Gang. In den herkömmlichen offenen Mieten braucht der
Kompost ein Jahr, wenn er alle drei Monate umgesetzt und stets angefeuchtet wird. Im Thermo- Komposter dauert es 6 bis 12 Wochen.
Die Gemüseernte erreicht jetzt ihren Höhepunkt. Sorgen Sie mit der Aussaat später Gemüsearten wie Feldsalat und Spinat wieder für Nachschub. Auch
Salatpflanzen, späte Radieschen-Sorten können noch gesetzt werden. Jetzt gelegte Steckzwiebeln sind bereits im Mai küchenfertig, Knoblauch bildet noch
im Herbst reichlich Wurzeln und wächst im Frühjahr flott weiter.
Von den einjährigen Zierpflanzen können Ringelblume, Jungfer im Grünen und Rittersporn direkt ins Beet gesät werden. Die zweijährigen Goldlack,
Stockrosen, Fingerhut, Vergissmeinnicht, Bellis und Stiefmütterchen sollten Sie an ihren endgültigen Platz setzen.
Für die Kübelpflanzen geht die die Sommerfreiheit nun bald zu Ende. Sie sollten nicht mehr gedüngt werden, etwas geschützter und trockener stehen.
Allerdings bleiben sie solange wie möglich im Freien. Erst wenn die Temperaturen nachts unter die für die jeweilige Art kritischen Punkte sinken, holt
man sie ins Haus. Oleander, Feige, Lorbeer, Hanfpalme und Olive können schon einige Frostgrade vertragen. Vor dem Einräumen ins Winterquartier
untersuchen Sie die Kübelpflanzen gründlich – notfalls mit der Lupe – auf Schädlinge und ‚blinde Passagiere‘ wie Regenwürmer und Asseln.
Igel machen sich schon jetzt auf die Suche nach einem Winterquartier, das sie später bei Bodentemperaturen um Null Grad aussuchen werden. Schutz
gegen Kälte finden sie beispielsweise in Erdmulden oder unter Hecken. Wer diesen nützlichen Tieren in seinem Garten beherbergen will, sollte ihnen
spätestens im September geeignete Unterschlupfe bauen. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Man
kann ihnen aber auch ein richtiges Igelhäuschen bauen.
Im September sind die letzten Jungen von Meisen, Spatzen, Kleibern und Zaunkönigen ausgeflogen. Es ist Zeit die Nistkästen zu reinigen, denn
Vogelflöhe, Milben und Zecken sind nicht mitgeflogen.